KMRU – Joseph Kamaru ist Musiker und Klangkünstler. Er stammt aus Nairobi (Kenia) und lebt nach seinem Abschluss in Sound Studies und Sonic Arts an der UdK gegenwärtig in Berlin. Er hat bereits am Musée d’Afrique in Tervuren / Brüssel dessen klangliches koloniales Erbe in seinem Projekt „Temporary stored“ aufgegriffen und er hielt dafür eine lobenswert Erwähnung auf der Ars Electronica. KMRU Live.
„In „Temporary Stored“ hinterfragt Kamaru die Bedeutung von Klangarchiven für die Geschichte kolonialer Gewalt. Mit Synthesizer-Klängen, Field Recordings und Aufnahmen aus dem Archiv des Königlichen Museums für Zentralafrika in Tervuren arbeitet er an der Wiederaneignung der geraubten Sounds.“ (DLF)
Seine Klangräume legen unterschiedliche Schichten der Erinnerungen frei und lassen sie als Imagination stehen. Dies kann hilfreich wenn nicht nötig sein, um sich dem Thema nicht allein kognitiv, sondern auch emotional anzunähern. Für den DeKolonialwarenladen entwickelt KMRU ein Soundscapes, das im Raum hörbar ist und auf seinen Recherchen zum immateriellen Erbe der Kolonialzeit beruht. Besucher:innen können es in Teilen beeinflussen.
Stefan Demming lebt und arbeitet als freischaffender Künstler vorwiegend im Ruhrgebiet. Er studierte Geschichte und Kunstpädagogik an der Universität Bremen und Freie Kunst an der HfK Bremen sowie der Ecole Supérieure des Beaux Arts de Marseille. Später war er Meisterschüler von Jean-François Guiton im Bremer Atelier für Zeitmedien. Für seine Arbeiten erhielt Demming den Deutschen Videoinstallationspreis der Stadt Marl, den OLB-Medienkunstpreis des EMAF Osnabrück, den Förderpreis für Bildende Kunst und den Videokunstförderpreis der Stadt Bremen. Zu seinen orts- und kontextbezogenen Projekte gehören u. a. die ‚Kunsthalle Weseke‚ und das ‚Atelier für kulturelle Angelegenheiten‚ sowie das „GeOrgel“ in Gelsenkirchen. Für beide Orte kuratiert er ein Kulturprogramm.
Konzept und Realisierung für den DeKolonialwarenladen entwickelt Demming prozesshaft im Dialog mit weiteren eingeladenen Künstler: und Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Laien. Produktion und Inhalt entwickeln sich aber auch im Dialog mit Daniel Huhn von der Filmwerkstatt Münster, die ihn eingeladen hatte, einen Vorschlag für eine künstlerische Arbeit für das Festival Flurstücke 2024 zu machen, wo der DeKolonialwarenladen seine Premiere haben wird.